Einträge von Matthias Kümpel

Befund nicht erhoben oder fehlerhafte Aufklärung?

Die rechtliche Abgrenzung zwischen einem ärztlichen Befund-, Diagnose oder Beratungsfehler ist ein Dauerbrenner des Arzthaftungsrechts. Der Bundesgerichtshof hat in einer aktuellen Entscheidung (BGH, Urteil vom 11. April 2017 – VI ZR 576/15) ,welche den Bereich der Gynäkologie und Krebsvorsorge betrifft, hierzu nochmals nach dem Schwerpunkt der Vorwerfbarkeit unterschieden. Sachverhalt: Die Klägerin stellte sich bei der […]

Abweichung von der Schulmedizin beim Zahnarzt – alternative Zahnbehandlung und Aufklärung

BGH, Urteil vom 30. Mai 2017 – VI ZR 203/16 – Arzthaftung Zahnarzt Alternativmedizin Sachverhalt: Die klagende Patientin macht gegen den beklagten Zahnarzt Schadensersatzansprüche aus fehlerhafter zahnärztlicher Behandlung geltend. Der Beklagte wirbt in Vorträgen mit Methoden der Alternativmedizin in Form der Zahnbehandlung durch Beseitigung von Störfeldern im Kiefer, die er als Ursache von allgemeinen körperlichen Beschwerden sieht. […]

Arzthaftung bei Bandscheibenoperation: 400.000 € Schmerzensgeld wegen fehlerhafter ärztlicher Behandlung

Die klagende Patientin nahm die Beklagte wegen Arzthaftung aufgrund einer infolge einer fehlerhaften und nicht notwendigen Bandscheibenoperation  in Anspruch. Folge der Fehlbehandlung war eine Querschnittslähmung unterhalb des dritten Halswirbels.  auf Zahlung von Schmerzensgeld und Feststellung zukünftiger Ersatzpflicht für weitere materielle Schäden in Anspruch. Die Beklagte diagnostizierte nach entsprechender radiologischer Untersuchung bei der Klägerin unter anderem […]

Geburtsschaden: 250.000 Euro Schmerzensgeld

Einem Kind wurde ein Schmerzensgeldanspruch i. H. von 250.000 Euro zugesprochen, nachdem es nach einer – aufgrund ärztlicher Behandlungsfehler – verspätet durchgeführten Sectio mit einem Geburtsschaden in Form eines schwerem hypoxischem Hirnschäden geboren wurde und deswegen dauerhaft unter schweren Entwicklungsstörungen zu leiden hat. Es liegt ein Fall des Geburtsschadens vor. Der heute neun Jahre alte […]

Arzthaftung wegen Diagnosefehler – Mitverschulden?

Der beklagte Arzt wurde aufgrund eines Diagnosefehler verurteilt ein Schmerzensgeld in Höhe von € 35.000,00 sowie weiteren materiellen Schadenersatz von  10.559,54 Euro zu zahlen.Bei der Klägerin traten erkältungsähnliche Symptome sowie Fieber und schwerer Durchfall auf, woraufhin sie den Verdacht einer Malariaerkrankung schöpfte und den Beklagten konsultierte.Nach körperlicher Untersuchung der Klägerin diagnostizierte dieser einen gastrointestinalen Infekt, […]